ISBN 3-930767-06-6
Originalausgabe
1. Auflage Oktober 1999
(5.000)
© Rüstü Aslandur, Oktober 1999
Cordoba-Verlag
Karlsruhe
Satz:
Deutschsprachiger Muslimkreis Karlsruhe
Bearbeitung:
Dawa-Zentrum Karlsruhe
Umschlaggestaltung:
Selma Sarikan
Druck: Druckerei Dogan, Nürnberg
Printed in Germany
(Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen)
Der Islam im Überblick
CORDOBA-VERLAG KARLSRUHE
V
O R W O R T
Der Islam ist eine umfassende Lebensweise, der keine
Trennung zwischen Profanem und Geistlichem kennt. Aus diesem Grund ist es wichtig eine
kurze Darstellung für Interessierte zu geben, die diesem Umstand Rechnung trägt. Die
vorliegende Broschüre versucht knapp und präzise, aber dennoch umfassend, darzustellen,
wie sich der Islam als Lebensweise und Weltanschauung versteht.
Zur eingehenderen Beschäftigung mit dem Islam ist auf der
Rückseite der Broschüre Literatur aufgelistet - auch sind Kontaktadressen angegeben, bei
denen Sie Auskunft über den Islam und die Muslime auf Deutsch erhalten können.
Cordoba-Verlag
Die Bedeutung des Wortes Islam
ISLAM
leitet sich aus der Wurzel zweier arabischer Wörter ab. Diese bedeuten soviel wie Frieden,
Reinheit, Hingabe und Gehorsam. Im religiösen Kontext hat Islam
die Bedeutung von Hingabe in den Willen Gottes und Gehorsam gegenüber seinen Anordnungen.
Die
gesamte Schöpfung, mit Ausnahme des Menschen und der Dschinnen (Geistwesen), gehorcht
vollständig den Gesetzen Gottes, d. h. sie befindet sich im Einklang mit Gottes Willen
und ordnet sich ihm völlig unter. Dies bedeutet wiederum, daß sie sich im Zustand des
Islam befinden. Der Mensch jedoch besitzt Intelligenz und Entscheidungsfreiheit, deshalb
ist er aufgefordert, sich dem Willen Gottes freiwillig hinzugeben, d. h. freiwillig Muslim
zu werden. Die Hingabe in den Willen Gottes und die Annahme Seiner Rechtleitung, d. h. das
bewußte Muslimwerden, ist die beste Gewähr für Frieden und Harmonie unter den
Menschen.
Der Islam
geht auf Adam, den ersten Menschen und Gesandten Gottes, zurück. Die Botschaft des Islam
ist den Menschen auch von den übrigen Propheten und Gesandten Gottes, wie Abraham,
Moses, Jesus und Muhammad (s)1 ,
überbracht worden. Der Islam ist in seiner ursprünglichen Form von Muhammad (s), der die
Reihe der Propheten abschließt, wiedererrichtet worden.
Das
arabische Wort Allah bedeutet übersetzt Gott oder genauer, der eine und
einzige Gott. Der Schöpfer des Universums, der König aller Könige, Herr aller Herren,
der Barmherzige, der Gnädige. Auch arabische Christen sagen Allah zu Gott.
Die Glaubensartikel
Ein
Muslim glaubt an Einen Gott, Erhaben und Ewig, Unendlich und Mächtig, Gnädig und
Barmherzig, Schöpfer und Versorger. Gott besitzt weder Vater noch Mutter, noch einen
Sohn. Er gebiert nicht und ist nicht geboren. Nichts ist Ihm gleich. Er ist der Gott der
Menschen, nicht eines besonderen Stammes oder einer besonderen Rasse.
Gott ist
hoch und erhaben, aber Seinen gläubigen, verständigen Dienern sehr nahe; Er erhört ihre
Gebete und hilft ihnen. Er liebt die Menschen und vergibt ihre Sünden. Seine
Barmherzigkeit umfaßt alle Dinge. Er gibt den Menschen Frieden, Glück, Wissen und
Erfolg. Gott ist der Liebende und der Versorger, der Großzügige, der Großherzige, der
Reiche und der Unabhängige, der Vergebende und Milde, der Geduldige, der Einzigartige und
der Beschützer, der Richter und der Frieden. Gottes zahlreiche Eigenschaften sind im
Koran erwähnt.
Gott
erschuf den Verstand des Menschen, damit er begreifen kann, Er erschuf die Seele und das
Bewußtsein, damit der Mensch gut und rechtschaffen werden kann. Er erschuf das Gefühl,
damit der Mensch freundlich und menschlich sein kann. Im Gegenzug für all die Gnade und
Barmherzigkeit, die Gott dem Menschen erwiesen hat benötigt Er nichts von uns, weil Er
nichts und niemanden bedarf und Er unabhängig ist. Gott lädt uns ein, Ihn zu erkennen,
Ihn zu lieben und seine Anordnungen zu befolgen. Dies ist zu unserem Nutzen und zu
unserem Erfolg.
Die Gesandten und Propheten Gottes
Ein
Muslim glaubt an alle Gesandten und Propheten Gottes ohne Unterschied. Alle Gesandten
waren sterbliche Menschen. Sie waren von Gott auserwählt worden, um die Menschen den
Islam zu lehren. Der Koran erwähnt 25 Propheten und Gesandte und berichtet, daß es noch
weitere gab. Die Botschaft der Gesandten war im Kern die Gleiche, es war der Islam, und
sie kam aus der einen und gleichen Quelle. Sie forderten die Menschen auf, sich dem Willen
Gottes hinzugeben, d. h. Muslime zu werden.
Die Offenbarungen und der Koran
Ein Muslim glaubt an alle Schriften und Offenbarungen in
ihrer vollständigen und ursprünglichen Form. Allah, der Schöpfer, hat die Menschen
nicht ohne Rechtleitung gelassen. Offenbarungen wurden gesandt, um die Menschen auf den
Rechten Pfad zu leiten.
Die
Botschaft aller Gesandten und Propheten war die Gleiche. Sie forderten die Menschen auf,
auf den Weg Gottes, von dem sie abgewichen waren, zurückzukehren.
Der Koran
ist das heilige Buch der Muslime. Es ist die abschließende Rechtleitung an die Menschen,
überbracht durch den Engel Gabriel an den abschließenden der Gesandten, Muhammad (s).
Jedes Wort des auf Arabisch offenbarten Korans ist das Wort Allahs. Der Koran, welcher in
23 Jahren offenbart wurde, hat 114 Kapitel und über 6000 Verse.
Der Koran
handelt vom Menschen und dem Lebensziel des Menschen. Er spricht alle Lebensbereiche an
und berichtet vom Leben nach dem Tode. Er beinhaltet Prinzipien, Anweisungen und
Empfehlungen. Der Koran umfaßt grundlegend drei Bereiche: Die Einheit Gottes, das
Prophetentum und das Leben nach dem Tode.
Der Koran
ist historisch gesehen unverändert in seiner Originalform überliefert worden. Die
Muslime lernten und lernen Teile des Korans oder den ganzen Koran auswendig.
Die Engel
Die Engel
sind geistige Wesen, aus Licht geschaffen, die weder essen noch trinken. Sie besitzen
keinen freien Willen und sind nur mit dem Dienst für Allah beauftragt.
Der Jüngste Tag
Die
Muslime glauben an den Jüngsten Tag und an die Abrechnung und die Rechenschaft für ihr
Leben vor Allah. Nach dem Tode werden die Menschen auferweckt werden und ihre Taten werden
im Jenseits vor ihnen ausgebreitet. Ihnen wird entweder von Allah vergeben, oder sie
werden von Allah ihrer gerechten Strafe zugeführt.
Kein
Staubkörnchen Gutes oder Schlechtes wird verloren gehen. Allah wird am Tag des Gerichts
absolute Gerechtigkeit walten lassen. Das Wissen über den Tage des Gerichts ist allein
bei Allah.
Die Vorherbestimmung
Ein
Muslim glaubt an die Vorherbestimmung. Vorherbestimmung bedeutet das zeitlose Wissen
Allahs und die Macht seine Pläne vorzubereiten und durchzuführen.
Allah ist
Weise, Gerecht und voller Liebe und was Er tut hat Gründe, obwohl wir manchmal nicht in
der Lage sind, die Weisheit hinter Seinem Handeln zu erkennen. Der Mensch überlegt, plant
und trifft eine Entscheidung, aber wenn die Dinge nicht so laufen, wie er will, darf er
die Hoffnung und die Geduld nicht verlieren. Statt dessen sollte er auf Allah vertrauen,
geduldig ausharren und das hinnehmen, was Gott für ihn bestimmt hat.
Der Zweck des Lebens
Der
Muslim glaubt, daß der Zweck des Lebens der Dienst für Allah ist. Der Dienst für Gott
bedeutet nicht, daß man sein ganzes Leben in Zurückgezogenheit und Meditation
verbringen soll. Gott zu dienen bedeutet zu versuchen, das Leben entsprechend den
vorgeschriebenen Regeln Gottes zu führen. Allah zu dienen bedeutet, Ihn zu erkennen, Ihn
zu lieben, sich Ihm hinzugeben und alle Lebensbereiche auf Gott auszurichten
Die Stellung des Menschen
Der
Mensch genießt unter den Lebewesen eine sehr hohe Stellung. Nur der Mensch ist mit Gaben
wie Verstand, Geistigkeit und dem Willen zum Handeln ausgestattet. Der Mensch ist nicht
von der Geburt bis zum Tode verflucht, sondern er trägt das Potential zum Edlen und Guten
in sich.
Der Islam
lehrt auch, daß jeder Mensch als Muslim geboren wird2.
Alle Menschen werden ohne Sünde geboren. Wenn ein Mensch die Pubertät erreicht und sein
geistiger Zustand in Ordnung ist, wird er verantwortlich für all seine Taten und
Handlungen. Die ersten Menschen Adam und Eva begangen gemeinsam eine Sünde. Sie flehten
Allah an, damit Er ihnen ihre Sünde vergebe, und Gott vergab ihnen.
Die Vergebung
Der
Muslim ist der Überzeugung, daß der Mensch sich für die Vergebung seiner Sünden und
Verstöße gegen die göttlichen Gebote bemühen muß, indem er der Rechtleitung Allahs
folgt. Keiner kann für einen anderen handeln oder um Vergebung bitten. Um Vergebung zu
erlangen, muß eine Person Glaube und Tat in Einklang bringen. Allein der Glaube oder die
gute Tat reicht nicht aus.
Andererseits
wird Allah von jemandem keine Rechenschaft verlangen, solange Er ihm nicht den Rechten Weg
aufgezeigt hat.
Die Annahme des Glaubens
Ein
Muslim glaubt, daß der Glaube nicht vollständig ist, wenn dieser einfach ohne zu
hinterfragen blindlings befolgt wird. Der Mensch muß seinen Glauben auf Überzeugungen
gründen, die frei von Zweifeln sind. Der Islam garantiert die Glaubensfreiheit und
verbietet den Zwang zur Religion.3
Der
Muslim unterscheidet im Glauben eindeutig zwischen den Worten Gottes im Koran und den
Überlieferungen des Propheten Muhammad (s), genannt Hadith. Die Aussagen des Propheten
Muhammad (s) stellen die Auslegung des Koran dar. Sowohl Koran, als auch Hadith sind die
Quellen des Islam, aus denen das Wissen geschöpft wird.
Die Glaubenspraxis
Gott hat
dem Muslimen fünf grundlegende religiöse Handlungen aufgetragen, davon einige
täglich, einige wöchentlich, manche jährlich und manche mindestens einmal im Leben.
Diese Handlungen dienen dazu, den spirituellen Bedürfnissen des Menschen entgegenzukommen
und dem gesamten Leben einen göttlichen Aspekt zu geben.
Die fünf
grundlegenden Handlungen (Die fünf Säulen des Islam) sind:
1.
Die fünf täglichen Gebete
2.
Das Fasten im Monat Ramadan
3.
Die Almosensteuer (Zakat)
4.
Die Wallfahrt (Hadsch)
5.
Das Glaubensbekenntnis (Schahada)
1. Das
tägliche Gebet fünfmal am Tag
Die
Anbetung des Schöpfers fünfmal am Tag ist die beste Art im Menschen eine starke
Persönlichkeit zu formen.
Im Gebet
schließt sich jede Muskelfaser der Seele und dem Verstand im Gottesdienst und der
Lobpreisung Gottes an. Das islamische Gebet ist kein bloßer Gottesdienst, es ist
insgesamt ein Ausdruck von geistiger Meditation und spiritueller Hingabe, von Festigung
des Charakters und von körperlicher Übung.
Neben dem
festen, rituellen Gebet gibt es das freie Gebet, ohne besondere Form und zu beliebigen
Zeiten.
2. Das
Fasten
Das sich
enthalten vom Essen, Trinken und sexuellen Beziehungen während des Fastens, lehrt den
Menschen das Prinzip der wahren Liebe zu Gott. Dazu erfährt der Fastende den Sinn von
Hoffnung, Demut, Geduld und Selbstlosigkeit, Mäßigung, Willenskraft, Selbstdisziplin,
einen Geist sozialer Zugehörigkeit, Einheit und Brüderlichkeit.
Das
verpflichtende Fasten ist im Monat Ramadan von der Morgendämmerung bis zum
Sonnenuntergang vorgeschrieben.
3. Die
Zakat
Das
Spenden ist ein Akt des Gottesdienstes und der spirituellen Investition. Die
Almosensteuer, auf welche die Armen ein Recht besitzen, reinigt nicht nur den Besitz und
das Vermögen, sondern auch von Selbstsucht und Gier. Sie reinigt das Herz von Neid und
Eifersucht.
Der Islam
nimmt als Religion der Mitte eine gemäßigte, positive und effektive Stellung zwischen
Individuum und Gesellschaft, zwischen Bürger und Staat, zwischen Kapitalismus und
Sozialismus, zwischen Materialismus und Spiritualismus ein.
4. Die
Hadsch
Die
Wallfahrt ist die größte Versammlung der Erde, die einmal pro Jahr zu den heiligen
Stätten von Mekka und Medina stattfindet4 .
Frieden ist das übergreifende Thema dieses Treffens. Frieden mit Gott, Frieden mit den
Menschen, mit sich selbst und mit allen Geschöpfen.
Der
Brauch der Wallfahrt geht auf den Propheten Abraham zurück, der zusammen mit seinem
Sohn das Gotteshaus - die Kaaba - in Mekka errichtete.
Die
Hadsch soll die Muslime auch an den Tag des Gerichts erinnern, an dem die Menschen vor
Gott stehen werden.
Der Islam umfaßt alle Lebensbereiche
Die Muslime besitzen die feste Überzeugung, daß die
Botschaft Muhammads (s) für die ganze Menschheit bestimmt ist und für alle Zeiten
Gültigkeit besitzt.
Darauf deuten folgende Punkte hin:
- Ihre Universalität ist in
Koranstellen eindeutig festgelegt5.
- Es ist eine logische
Schlußfolgerung aus der abschließenden Gesandtschaft Muhammads (s). Er muß folglich die
Leitung und Führung für alle Menschen und zu allen Zeiten besitzen.
- Es ist
eine Tatsache, daß in den letzten 1400 Jahren seit Muhammad (s) kein Mensch gekommen ist,
dessen Taten, Werke und Leben im entferntesten denen eines Propheten oder Gesandten
geähnelt hätten. Es hat bisher keiner ein Buch präsentiert, dessen Anspruch als
göttliche Leitung zu gelten ernstgenommen werden könnte.
Die
Botschaft von Muhammad (s) und auch der anderen Propheten, welche die universale Botschaft
des Islam gebracht haben, endete nicht mit ihrer Verkündigung. Sie mußten die Menschen
führen, indem sie ihnen die Grundsätze des Glaubens erklärten, die ethischen Grundlagen
erläuterten, die göttlichen Anweisungen und Forderungen mit ihrer Lebensweise darlegten,
und indem sie die Art und Weise des Gottesdienstes, wie er von Gott gefordert wird in die
Praxis umsetzten. Die Gläubigen müssen unter ihrer Führung zu einer organisierten
Gemeinde wachsen, so daß Gottes Worte über alle anderen Worte hinaus Bestand haben.
1.
Das spirituelle Leben:
Gebet, Fasten, Armenabgabe, Hadsch, Liebe zu Allah und Seinen Gesandten, Liebe zur
Wahrheit und der Menschheit, Hoffnung und Vertrauen auf Allah und die Guten Taten um
Allahs Willen.
2.
Das intellektuelle Leben:
Wahres Wissen basierend auf klaren Beweisen und unbestreitbaren Belegen, die auf
Erfahrung, Experimenten oder auf beidem fußen. Der Koran deutet auf die unendlichen
Wissensreichtümer im Universum hin. Der Islam verlangt auf der Grundlage von Wissen und
Forschung den Glauben an Allah.
3.
Das Privatleben: Reinheit
und Sauberkeit, angemessene Kleidung, rechtes Verhalten und eine gute und gesunde sexuelle
Beziehung innerhalb der Ehe.
4.
Das Familienleben: Eine
Familie ist eine soziale Gruppe von Menschen, deren Mitglieder durch Blutsbande oder
Heirat zusammengefügt sind. Heirat ist für alle die dazu in der Lage sind eine
religiöse Pflicht. So hat jedes Mitglied der Familie Rechte und Pflichten.
5.
Das soziale Leben: Dem
Menschen ist von Allah angeraten, seine äußerste Hilfe seinen Familienmitgliedern,
Verwandten, Angestellten oder Nachbarn angedeihen zu lassen. Es gibt keine Überlegenheit
aufgrund von Klasse, Hautfarbe, Abstammung oder Besitz. Die Menschheit ist eine Familie von demselben Vater und derselben Mutter. Die
Einheit der Menschheit ist nicht nur der Urzustand, sondern auch das Ziel.
6.
Das wirtschaftliche Leben: Den Unterhalt durch ehrbare Arbeit zu
verdienen ist nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine große Tugend und wird sogar als
Gottesdienst (Ibadah) aufgefasst. Das Verdiente ist Privatbesitz. Das Individuum
ist verantwortlich für den Besitz des Staates und der Staat ist verantwortlich für die
Sicherheit des Individuums. Das islamische Wirtschaftssystem basiert nicht auf
arithmetischen Rechnungen, sondern auf Moral und Grundsätzen. Der Mensch kommt mit
leeren Händen auf die Welt und verläßt diese mit leeren Händen. Der Wahre Besitzer
aller Dinge ist einzig und allein Allah. Der Mensch ist nur ihr Sachwalter.
Gesetzen Gottes regiert. Der Staat muß Gerechtigkeit und Sicherheit für alle Bürger
garantieren. Nicht-Muslime genießen Rechtsautonomie z. B. in den Bereichen Ehe,
Scheidung, Erbrecht und Jurisdiktion.
8. Das internationale Leben: Die Menschheit hat einen gemeinsamen Ursprung, eine
gemeinsame Stellung und ein gemeinsames Ziel. Die Interessen und Rechte anderer bezüglich
Leben, Ehre und Besitz werden geachtet. Unterdrückung ist verboten. Krieg ist nur unter
bestimmten Voraussetzungen erlaubt.
(Entnommen aus: v. Denffer, Ahmad (Hrsg.): Allahs
Gesandter hat gesagt, Haus des Islam , Lützelbach 1984 und
v. Denffer, Ahmad: Kleines
Wörterbuch des Islam, Haus des Islam, Lützelbach 1986)
Allah
Der eine,
einzige Gott
Camii
(türk., sprich:
"Dschamii") Moschee
Dschihad
Anstrengung,
Bemühung, Kampf um Gottes Willen
Hadith
Bericht;
Bezeichnung für die Überlieferung der Berichte, in denen die ðSunna des
Propheten Muhammad überliefert wurde
Hadsch
Wallfahrt nach
Mekka
Hidschra
Auswanderung der
ersten Muslime von Mekka nach Medina im
Jahre 622 n. Chr.
Id-ul Adha
Opferfest
anlässlich der Hadsch;
ð Kurban bayramî
Id-ul Fitr
Fest des Fastenbrechens nach dem Ramadan; ð Ramazan bayramî
Iman
Der Glaube
Islam
wörtl.:
"Das Friedenmachen"; Ergebung in Gottes Willen
Koran
wörtl.:
"Das oft zu Lesende"; Name der abschließenden Offenbarung Gottes für die
Menschen
Kurban bayramî
(türkisch)
Opferfest anläßlich der
ð Hadsch; ð Id-ul Adha
Ramadan
Fastenmonat
Ramazan bayramî
(türkisch) Fest
des Fastenbrechens nach dem Ramadan; ð Id-ul Fitr
Salah
Das islamische
Gebet, welches fünf mal am Tag verrichtet wird
Scharia
Das islamische
Gesetz, islamisches Recht
Schia - Schiiten
Anhängerschaft;
die Anhängerschaft Alis und seiner Nachfolger ð Sunniten
Sunna
Das Beispiel
bzw. das vorbildliche Verhalten des Propheten Muhammad (s)
Sunniten Bezeichnung
für die zahlenmäßig größere Gruppe der
Muslime ð Schiiten
Sure Bezeichnung für
die Kapitel im Koran
Zakat Pflichtabgabe vom
Besitz für gute Zwecke
Deutschsprachige Literatur
für eine eingehende Beschäftigung mit dem Islam und Frau im Islam:
- Der Koran, die
heilige Schrift des Islam in deutscher Übertragung mit Erläuterungen, übersetzt von
Ahmad von Denffer, Islamisches Zentrum München, München, 1991
- Die ungefähre
Bedeutung des Al-Quran Al-Karim, übersetzt von M. Rassoul, Verlag Islamische
Bibliothek, Köln 1991
- Der Weg zu Frieden
und Heil, Abul Ala Maududi, Haus des Islam ohne Datum
- Der Islam,
Geschichte, Religion und Kultur, Prof. M. Hamidullah, 2. verb. Auflage, Aachen 1983
- Allahs Gesandter
hat gesagt ..., A. von Denffer, Haus des Islam, Lützelbach 1984
-
Weltanschauung und Leben im
Islam, Abul Ala Maududi
- Der Islam als
Alternative, Murad Wilfried Hofmann, Diederichs Verlag 1992
- Die Ehe im Islam,
Iman Umm-Yussuf, Islamisches Zentrum München, München 1999
- Einwände gegen den Islam, Muhammad Qutub, SKD Bavaria
Verlag, München 1994
- Frau und
Familienleben im Islam, A. Lemu und F. Grimm, Islam. Zentrum, München 1993
- Das Fasten, Islamisches Zentrum München, ohne Datum
- Das Leben Muhammads, M. Hussain Haikal, Dr Kermani GmbH,
Siegen 1987
- Islamische Bildungslehre, Harry Harun Behr,
Dar-us-Salam, München 1998
- Was sagt uns die Lebensweise des Propheten, Abul Ala Maududi, Dar-us-Salam, München,1998